Der eine oder andere hat sich vielleicht schon gefragt, warum kann man ausgerechnet im Salzkammergut besonders gut lustig sein? Die Pflege der volkstümlichen Musik und der Volksmusik ist in Österreich sowieso sehr stark ausgeprägt, was also hat es mit dem Salzkammergut auf sich? Möglicherweise hat etwas mit der besonderen Natur dort auf sich? Heimatliebe wird ja in der Volksmusik großgeschrieben und die Gegend bietet außerordentliche Naturschönheit.
Es gibt das Salzkammergut und das Steirische Salzkammergut, letzteres erstreckt sich vom Pötschenpass an der Grenze zu Oberösterreich bis zur Klachauer Höhe an der Grenze zum Ennstal und bietet wunderbare Natur-Erlebnisse. Wie das Schutzbedürftige – UNESCO-Welterbe: Denn nahezu das gesamte Steirische Salzkammergut steht unter Naturschutz.
Zurück zur Volksmusik
Im gesamten Salzkammergut pflegt man die Tradition der Jodler, des Paschen (Rhythmisches Klatschen), der Schleinige, Landler, Steirer und Gstanzln (eine Art Spottgesang) – eben Musik der österreichischen Volksgruppen und Minderheiten. Hier hört man Mundartgedichte und Maultrommelgezirpe und es scheint beinahe so, dass das Innere Salzkammergut zu einem Inbegriff für echte Volksmusik aller Gattungen geworden ist.
Es kann einem Tourist gut passieren, dass er einkehrt, im Gastraum Musik auf der „Stei¬ri¬schen Har¬mo¬ni¬ka“ ein Landler gespielt wird und die einheimischen Gäste ihn mit einem rhythmisches Händeklatschen. Das ist dann das sogenannte „Paschen“, also rhythmisches, gemeinsames In-die-Hände- Klatschen mehrerer Personen zur Begleitung von Volksmusik.
Marketing oder Glücksfall?
Der Ruf des Salzkammergutes mag also an einem genialen Marketing liegen oder einfach eine glückliche Entwicklung sein, beispielsweise ist die Bürgermusik die älteste Blasmusikkapelle des Salzkammergutes, die sich bereits 1834 gründete und hat sich zur traditionsreichen Goiserer Bürgermusik entwickelt. Heute wie damals bereichert die Bürgermusik viele Ereignisse wie Neujahrsfeste, Adventsveranstaltungen, Volksfeste und Aufmärsche u.s.w.
Es scheint so, als ob Hüttengaudi, Hausmusik oder Stuben-Musik hier im Salzkammergut groß geschrieben wird – sie gibt dem einfachen Leben eine heitere Note und das übrigens häufig ohne musikalische Noten, das heißt, frei gespielt bzw. interpretiert. Enthusiastisch ausgedrückt erlebt man hier also urtümliche Lebensfreude pur. Nicht nur hier – aber wohl besonders hier ist Musik ist als Bestandteil von Bräuchen und Sitten unentbehrlich, eine Hochzeit ohne musikalische Begleitung – völlig undenkbar. Ein Schützenfest ohne Trachtenumzug und Musik – gibt es nicht.
Inhalte der Musik
Wie in quasi allen ländlichen Musikrichtungen finden wir den Rhythmus der Jahreszeiten wieder, Lieder übers Schnapsbrennen, über das Rufen der Kühe zum Melken, die Erntezeit, das allgemeine Brauchtum, die Alm, das bäuerliche Leben sowie Hirtenlieder.