Die Steirische Harmonika

Kein Instrument hat in den vergangenen Jahren eine solche Restrenaissance erlebt wie die Steirische Harmonika. Alpenrock nennt sich die neue Musikrichtung. Doch was daran ist genau neu? Eigentlich gibt es diesen Musik-Stil schon einige Jahre. Hubert von Goisern war einer der ersten, der die Steirische Harmonika als Hauptinstrument in seinen Liedern verwendete. In den siebziger Jahren war die Frühform des Alpenrocks als Ausdruck Pop bekannt.

Erst seit Andreas Gabalier mit seinen Liedern wie “I sing a Liad für Di“ oder „Hulapalu“ so erfolgreich wurde, hat die Musikszene des Alpenrocks wieder Fahrt aufgenommen. Er selbst bezeichnet sich unter anderem gerne als Volksrocknroller. Sein Hauptinstrument ist in vielen Songs, die erfolgreich wurden, die Steirische Harmonika.

Doch was ist das Besondere dieser Steirischen Harmonika und woher stammt dieses Instrument? Anders als man vermuten möchte hat die Steirische, wie sie umgangssprachlich auch genannt wird, ihren Ursprung keinesfalls in der Steiermark. 1829 hatte Cyril Demian ein Handinstrument in Wien patentieren lassen. Das Besondere an diesem Instrument war, dass es sowohl bei Druck als auch bei Zug auf der gleichen Taste einen anderen Ton erzeugt. Genauer gesagt erklingt der Dur Dreiklang der Tonika im Zugdruck und im Aufzug der dazugehörige Dominant-Sept-Akkord.

Dieses erste Instrument von Demian besaß lediglich eine einzige fünf frei auf der Melodieseite und ein Koppelakkord Bass. Und warum nennt man das Instrument jetzt „Steirische“? Steirisch steht hier eher für ländlich, da es gerne von den Bauern auf dem Land gespielt wurde.

Das Typische an der Steirischen Harmonika ist der sonore Bass, der der Helikontuba nachempfunden war. Außerdem ist dieses Instrument ein sogenanntes selbsklingendes Unterbrechung-Aerophon. Vorbeiströmende Luft wird dabei von einer Stimmzunge regelmäßig unterbrochen und es kommt letztendlich zur Schallerzeugung.

Die Qualität der Stimmplatten ist entscheidend für die Qualität der steirischen Harmonika. Mittlerweile gibt es viele Hersteller auf dem Markt, die leider ihre eigenen Bezeichnungen für die Stimmplatten verwenden. So ist es für den Laien oftmals schwer einen Unterschied anhand der Bezeichnung zu finden am gebräuchlichsten sind:

  • Machina
  • Dural Export
  • Tipo a mano
  • A mano

wichtig dabei ist allerdings die Härte des Aluminiums. Je nach Härte werden die Stimmzungen in Güteklassen eingeteilt. Die bekanntesten Zungenhersteller sind:

  • Antonelli u. Salpa (VOCI ARMONICHE S.r.l.)
  • Cagnoni s.p.a.
  • Harmonikas s.r.o.

Wobei letztere die qualitativ hochwertigen sind.